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"4 Tage Eisenbahn pur" oder "Dampfspektakel 2018"...

..das war das Motto vor genau einem Jahr rund um Trier. Und die Museumseisenbahn Hamm war mitten drin! Unser Wirtschaftswunderzug, als auch die V200 033 haben während dieser Veranstaltung rund 3.000 km zurück gelegt und die Atmosphäre von damals aufleben lassen.

Neben unseren Fahrzeugen waren insgesamt 8 Dampflokomotiven u.a. 01 202, 03 1010 und 01 1075, der TEE Rheingold mit 103 113, sowie Dieselloks der Baureihen V60, V100 und V200 vertreten. 

01 202 abfahrbereit in Trier Hbf

An den 4 Tagen wurden zahlreiche Strecken rund um Trier befahren. Während unser Wirtschaftswunderzug hauptsächlich auf der Eifelstrecke von Trier nach Gerolstein unterwegs war, fuhr die V200 033 Nachmittags einen Zug nach Merzig und zurück.

Doch beginnen wir am 25. April 2018, 3 Tage vor der eigentlichen Veranstaltung. Nachdem teils unter der Woche, teils Samstags unsere V200 für den Auftritt in Trier vorbereitet wurde, wurde es nun ernst. Am nächsten Tag stand die Überführung nach Trier bevor. Nun, für uns hieß es, den Zug vorbereiten! Toiletten mit Wasser befüllen, durchwischen, den Generator tanken, die Dieselkanister auffüllen und unseren Speisewagen leer räumen, da dieser nicht gebraucht wurde, aber eben mit musste. Anschließend schlafen legen, wird doch der nächste Tag ein langer, das Ziel, Trier!

26. April 2018 - Der Anreisetag

Dienstbeginn 6 Uhr! Die V200 muss vorgewärmt werden, ein Kaltstart mit unseren Maybach Motoren ist äußerst kontraproduktiv, der Gleisanschluss muss aufgeschlossen werden, an den Zug rangiert werden und dann zügig hoch zum Bahnhof Hamm (Westf.). Aber halt, bevor wir loslegen können ist erst die Übergabe von Dupont von der RLG abzuwarten, sonst können wir nicht aus dem Anschluss in den Bahnhof Hamm Süd fahren. Der Zugleitbetrieb nach FV-NE lässt grüßen.

Als wir dann endlich im westlichen Teil des Bahnhofs angekommen waren, ist unser weiterer "Mitfahrer" in Form von 78 468 der Eisenbahn Tradition Lengerich auch schon vor Ort. Es war aber noch etwas Zeit bis zur Abfahrt, das Wort "Frühstück!" schallte durch den Führerstand der V200, ab in das Bahnhofsgebäude, Proviant organisieren.

Anschließend ging es zurück, musste ja noch die 78 an das Zug Ende. Dann konnte es endlich losgehen. Auf geht's nach Trier! Es ging dann von Hamm über Unna nach Hagen, dort gab es einen kurzen Aufenthalt. Erst hieß es seitens DB, wir müssten etwas länger warten, doch dann ging es plötzlich ganz schnell, Ausfahrt! Man konnte uns doch noch irgendwo zwischen packen. Dann wurde es spannend, über die Hauptbahn nach Wuppertal oder doch S-Bahn? S-Bahn! So ging es dann weiter über Gevelsberg, Ennepetal, Schwelm, Wuppertal, Solingen, Leverkusen Richtung Köln.

Gegen Mittag wurde dann Köln erreicht, hier hieß es dann "Mittagessen!" und auf unsere Holländischen Kollegen mit 01 1075 warten. 

Nach der Ankunft hieß es dann wieder, Zug zusammen rangieren. V200 ab, 01.10 mit ihren 4 Wagen dran, V200 wieder davor. Bremsprobe, Abfahrt!

Nun ging es weiter über Euskirchen und Gerolstein durch die Eifel nach Trier.

Ein Video mit der Ausfahrt aus Gerolstein:

 

Gegen nachmittag erreichten wir dann endlich Trier, es dämmerte bereits, da wurde unser Zug in die Abstellung in Trier gefahren, und wir konnten die V200 in Richtung "Parkplatz" fahren. Bei der Dispo-Stelle für die Veranstaltung anmelden, Feierabend. Eigentlich ist die Veranstaltung ja noch garnicht im Gange, naja für uns aufjedenfall schon. Man hörte schon über den Buschfunk, es ging nicht allen so gut wie uns, eine Dampflok ist mit Lagerschaden unterwegs in Hanau liegen geblieben, und 01 202 sollte erst am nächsten Tag mit einem Sonderzug aus der Schweiz kommen. Aber erstmal ab ins Hotel, einchecken.

27. April 2018 - Orga und Ruhetag

Der Freitag wurde dann hauptsächlich dafür genutzt, die Loks nochmal herauszuputzen, die Zug Garnituren zusammen zurangieren und die Personale seitens des Veranstalters einzuweisen. Also im Hotel frühstücken und um 9 Uhr zur Besprechung in der Kantine im Betriebswerk DB Regio Trier. Des Weiteren kam das "Problemkind" 52 360 vom Vortag an, sowie 01 202 mit ihrem Sonderzug aus der Schweiz. Ansonsten wurden Fahrpläne ausgeteilt, Dienstpläne besprochen und Kontakte gepflegt, als auch neue geknüpft.

28. April 2018 - Tag 1 der Veranstaltung

Für den Beitragsersteller klingelte um 5 Uhr der Wecker, 6:40 Uhr Abfahrt des Eröffnungszuges gebildet aus unserem Wirtschaftswunderzug, bespannt mit 01 202! Aber erstmal der Reihe nach, nachdem die Augen dann offen bleiben wollten, ging es runter zur Rezeption. Das Taxi zum Bahnhof wurde angerufen, in der Zeit könnte man ja frühstücken oder? "Frühstück ab 6 Uhr" stand an der Tür, es ist 5:33 Uhr. Los, Stop, Schade! Also unterwegs am Bahnhof was holen. Da hatte unser Lokpersonal der V200 es etwas angenehmer, die konnten das Frühstück im Hotel mit Blick auf die Mosel genießen, ehe es ins Bw ging. Stand doch erstmal Reserve auf dem Plan, sollte eine Dampflok ausfallen, bevor es dann um 15:50 Uhr mit 4 Silberlingen nach Merzig und wieder zurück ging.

Aber zurück zu unserem Eröffnungszug, der Wagenpark wurde mit einer V60 in den Bahnhof gezogen, der Zugführer wurde ausgemacht und schon wurde der Generator gestartet und im ganzen Zug das Licht eingeschaltet. In der Zeit setze sich 01 202 an den Zug. Fertig, und es war noch Zeit sich etwas zu essen zu kaufen, na dann los!

Pünktlich um 6:40 gab der Zugführer das Zeichen zur Abfahrt. Ein langer, kräftiger Pfiff der 01 202 schnitt sich durch die kühle, etwas nebelige Luft. Jeder Anwohner am Hauptbahnhof von Trier dürfte jetzt an diesem Samstag morgen wach gewesen sein.

Mit kräftiger Aussprache ging es zuerst nach Ehrang, dort sollte eigentlich eine Parallelausfahrt mit dem Zug nach Bullay erfolgen, doch dieser sollte mit dem "Problemkind" verkehren, dies machte seinem Namen alle Ehre, der Zug wurde verspätet gefahren. Die Ausfahrt entfiel also. Der Klang der 01 entschädigte allerdings für alles. Es ging bergan, unser Zug wiegt gut 140t. Die Strecke war mit vielen Fotografen gespickt, begleitet von der aufgehenden Sonne und tollem Licht.

 

Auf dem Weg nach Gerolstein stieg in Daufenbach kurz etwas die Spannung, zerschoss sich doch der Fahrdienstleiter seinen gesamten Takt auf der eingleisigen Strecke, weil er die Reisendensicherung auf dem Mittelbahnsteig nicht für ausreichend befand, und weigerte sich den planmäßigen DB Regio Zug einfahren zu lassen. Nach 10 Minuten Diskutieren war dann doch alles geklärt und es ging mit +12 weiter. Mit scharfen Auspuffschlägen und Schnellzugtempo ging es weiter in Richtung Gerolstein, galt es doch jetzt eine Verspätung wieder einzufahren.

Fortan ging es nun störungsfrei weiter, in Gerolstein wurde "Kopf" gemacht und auf dem Weg zurück nach Trier kam der nächste Dampfzug entgegen, bespannt mit 78 468. Zurück in Trier ging die 01 202 vom Zug und wurde durch 52 8195 der Fränkischem Museumseisenbahn ersetzt. Mit einer kleinen Drehfahrt über Trier West ging es wieder nach Gerolstein, alles planmäßig. Die letzte Fahrt von Trier ging dann mit 78 468, mit der wir bereits am Donnerstag aus Hamm gekommen waren. Diesesmal jedoch nur bis Bitburg-Erdorf. Rückankunft in Trier Hbf war um 18:43 Uhr. Zug abrüsten, Generator aus und schon wurde mit der V60 der Wagenpark wieder in die Abstellung gezogen. Dort wurden vom Personal im Bw noch die Toiletten frisch bewässert. Feierabend. Im Hotel angekommen traf sich unser Personal der MEH, um den Abend ausklingen zu lassen, sowie Besonderheiten und Mängel auszutauschen. Nebenbei lief Fußball, Champions League, das war aber unwichtig, kamen doch noch unsere Holländischen Kollegen dazu, es wurde richtig gesellig. Trotzdem hieß es zeitig die Bettkarte zu stempeln. Der nächste Tag verlautbarte exakt das gleiche Programm. Gute Nacht!

29. April 2018 - Tag 2 der Veranstaltung

Am Sonntag der Veranstaltung ging es mit etwas anderer Lok Bespannung als am Vortag los. 52 8195 hatte "Frühschicht", dieses mal gab es auch die geplante Parallelausfahrt mit 52 360 in Ehrang. Also, Ankunft am Hauptbahnhof um 6, der Zug fährt ein, den Zug führer begrüßt, man kennt sich ja bereits, den Generator angeschmissen, Beleuchtung eingeschaltet und schon konnte es los gehen. Der Eilzug nach Bullay wurd nebenan bereitgestellt. Showtime!

An diesem Tag lief alles reibungsloser ab, in Daufenbach wusste man ja, was man zu erwarten hat und so nahm alles seinen lauf. Nur das Wetter, das wollte heute nicht. Es regnete zeitweise ziemlich ordentlich, Abends gab es dann ein großes Gewitter. Zwischenzeitlich zeigte sich dennoch kurz die Sonne.

Die Bespannung unseres Zuges war dann mit 01 202, und 78 468 wurde wieder die Spätschicht zuteil.

Es lief alles nach Plan, sollten wir meinen, doch es kam später etwas anders. Bei der Fahrt zum Zug fiel ein Herr auf die Gleise, und geriet unter den Tender der 01 202. Zum Glück war er nur eingeklemmt und hat überlebt, dennoch war dies das absolute Horror Szenario und es ging erstmal nix. Die Leitstelle rotierte, die Telefone glühten. Es hieß dann für unser Lokpersonal der V200 033: "Lok starten, ihr müsst Ersatz für die 01 fahren! Ohne Drehfahrt." So tat unsere V200 brav ihren Dienst auf der Eifelstrecke nach Gerolstein und zurück, während die Bergungsarbeiten in Trier voran gingen. Fortan legte sich ein dunkler Schatten über die bis dahin grandiose Veranstaltung.

 Der Tag ging dann auch vorbei und man traf sich wieder im Hotel. Der nächste Tag sollte doch etwas entspannter werden.

30. April 2018 - Tag 3 der Veranstaltung - ein bisschen Ruhe

Dieser Montag war für die meisten Loks und Personale ein Ruhetag. Kleinere Reperaturen konnten erledigt werden, Fahrzeuge gepflegt werden und und und... Einzig der Wirtschaftswunderzug der MEH mit der 78 468 und einer V100, als auch der TEE Rheingold mit 103 113 gingen ins Rennen.

Auf dem Plan Stand zwei mal um den Kirchturm, sprich von Trier nach Konz, von dort nach Schweich, von dort nach Wellen und wieder nach Trier. Das ganze wie bereits erwähnt im Sandwich. Die erste Abfahrt, 9:50 Uhr. Der erste Gedanke war: Endlich Frühstück im Hotel! 

Dieses mal war Dienstbeginn im Bw, als "Taxi" vom "Parkplatz" zum Zug in der Abstellung fungiert die 78. Die Fahrt in den Hauptbahnhof war hingegen auf der V100. Als wir ankamen trauten wir unseren Augen kaum. Der Bahnsteig war schwarz vor Menschen, ob die wirklich alle in den Zug passen? Seht selbst.

Die Rundfahrten um Trier gingen dann sehr erfolgreich zu Ende. Zwischendurch sah man die ein oder andere Dampflok auf Drehfahrt. Um 18 Uhr ging dann ein entspannter Tag zu Ende. Es folgt der letzte Tag, Endspurt.

1. Mai 2018 - Der letzte Tag der Veranstaltung

Wieder Dienst, wie an Tag 1 und 2. Abfahrt des Zuges um 6:40 Uhr, die V200 bleibt in Reserve und um 15:50 ging sie auf Strecke.

Die Reise für uns beginnt wieder mit 52 8195 und der Parallelausfahrt mit 52 360 in Ehrang. Gefolgt von 01 202 und das Schlusskapitel hatte wieder einmal die 78 468. Feierabend war wieder um 18:45. Jedoch ging es noch ins Bw, es hieß schon Abschied nehmen. 01 202 fuhr an diesem Tag schon wieder mit ihrem Sonderzug zurück in die Schweiz, mit Übernachtung in Neustadt a. d. Weinstraße. Eine wirklich tolle Veranstaltung ging nun zu Ende, Loks wurden für die Heimreise vorbereitet, Züge zusammengestellt. Es roch nach Abschied.

Bei der Abfahrt der 01 202 zu ihrem Zug, gab mir der (durchaus in NRW bekannte) Lokführer folgende Worte mit: "Nu schau nicht so traurig, die Veranstaltung mag hier jetzt zu Ende sein, aber Leute wie Du, die anderen und Ich halten dieses Hobby am Leben. Und wer weiß, vielleicht gibt es 2020 die nächste Veranstaltung? Kopf hoch, wir machen es möglich!".

Wahre Worte.

2. Mai 2018 - Abreise Tag

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Abreise, die Züge standen schon in der Abstellung bereit. Die Loks scharrten förmlich mit den Hufen, sie wollten auch wieder nach Hause. Die V200 fuhr mit unserem Zug nach Stuttgart, es sollte ein paar Wochen später die 75 1118 mit unserem Zug im Süden fahren und die V200 sollte über die Schwarzwaldbahn fahren, ehe sie mit dem Zug wieder gen Heimat fährt. Für mich hieß es also an diesem morgen meinen Arbeitsplatz der letzten 5 Tage und unser Lokpersonal zu vorerst zu verabschieden. Mein Taxi in die Heimat war wieder einmal die 78 468. Zusammen mit 01 1075 und den Wagen der SSN ging es wieder über die Eifelstrecke und dem Schmidtheimer Berg nach Köln. Dort trennten sich wieder die Wege, die 01 fuhr nach Holland und wir weiter über die Erkrather Rampe über Wuppertal nach Schwelm. Dort war meine Reise zu Ende. Die freundlichen Kollegen der Eisenbahn Tradition Lengerich e.V. fuhren weiter in ihre Heimat.

Als Schluss Wort möchten wir uns für das aufmerksame Lesen dieses Berichtes herzlich Danken. Es war ein wirklich einmaliges Erlebnis, es schreit nach einer Wiederholung, hoffen wir das Beste. Des weiteren geht unser Dank an den Veranstalter, der IGE Bahntouristik Reisen, dem Zugbegleiter, den Schaffnern von DB Regio. Mein persönlicher Dank geht an das Lok Personal der 78 468 für das Taxi, meinem Arbeitgeber, der mir trotz bald anstehender Abschlussprüfung diese Möglichkeit gegeben hat und unserem Vorstand der MEH und HEF, die dafür gesorgt haben, dass ich mit konnte.

Ich hoffe der ein oder andere Leser hat Lust bekommen, auch mit anzupacken, vielleicht bei uns oder auch anderen Eisenbahnfreunden, so dass es in Zukunft weiterhin möglich ist, die Fahrzeuge auf so einer tollen Veranstaltung einsetzen zu können.

Im Juli 2019 gibt es auch für unsere Fahrgäste die Möglichkeit die 78 468 "live" zu erleben. Auf unserer Sonderfahrt nach Eystrup am 27. Juli 2019 fahren wir mit der V200 033 ab Hamm. Ab Lengerich wird dann die Dampflok den Zug ziehen und für alle Fahrgäste Volldampf erlebbar machen.

Dampfspektakel 2018 - Wir waren dabei!


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