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Mit 212 079-8 auf dem Weg der Kohle unterwegs

Die erste große Sonderfahrt im Jahr 2022:

Am 30. April 2022 zog 212 079-8 den Wirtschaftswunderzug zu bedeutenden Denkmälern der Industriekultur in Nordrhein-Westfalen. Nachdem die Reisenden in Hamm, Kamen, Dortmund...

(C) MEH

... und Schwerte zugestiegen waren, kam es kurz darauf bereits zur ersten Begegnung mit der Ruhr, als der Hengstey-See passiert wurde. Über Güterzuggleise ging es nach Wengern Ost, wo auf die Ruhrtalbahn, im Eigentum des Regionalverbands Ruhr, gewechselt wurde. Dort befindet sich mit der ehemalige Zeche Nachtigall sowie der Ruine Hardenstein die Wiege der Kohleförderung im Ruhrgebiet. In den steilen Felsen auf diesem Abschnitt kann man das Zutage treten von dünnen Kohleflözen beobachten. So konnte bis Zollverein der Weg der Kohle von ihren Anfängen bis zum Ende in den großen Tiefbauzechen mit über 1.000 Meter Schachttiefe verfolgt werden.

 

 Ruine Hardenstein mit 212 079 und Fahrradfähre auf der Ruhr, (C) MEH

Nach einem Fotohalt bei der Ruine Hardenstein ging es weiter nach Hattingen, wo im Vorbeifahren die Reste der ehemaligen Henrichshütte gesichtet werden konnten, heute ebenfalls ein Industriedenkmal.

Über Essen und Duisburg führte der Weg über die Hochfelder Eisenbahnbrücke auf die andere Rheinseite. Denn auch dort hat es noch bis vor zehn Jahren in Kamp-Lintfort Bergbau gegeben, über die eigentlichen Grenzen des Ruhrgebiets hinaus. Im vergangenen Jahr hat auf dieser Fläche bereits eine Landesgartenschau stattgefunden, so dass das Gelände nicht als Industriebrache verloren gegangen ist.

(C) Andreas Eberhardt/MEH

Bei Rheinhausen wurde das ehemalige kruppsche Hüttenwerk, heute eine riesige Logistikfläche, mit der die Stadt Duisburg auf die wegfallenden Stahlarbeitsplätze reagierte, passiert. Dort befindet sich auch ein moderner Umschlagbahnhof, so dass Container zwischen Straße, Wasser und Bahn umgeschlagen werden können. Inzwischen enden dort oder auf den beiden anderen Logistikflächen Duisburgs allein 50 Containerzüge pro Woche aus China, die sog. Neue Seidenstraße.

 

(C) Simon Bunkenburg, am Abzweig nach Moers

Über Moers und die große Haus-Knipp-Brücke fuhren wir gleich wieder über den Fluß, am Oberhausener Gasometer vorbei bis zum Welterbe Zollverein. Ein erhöhter Fotostandort machte diese Aufnahme über die Vorflutbrücken des Rheins möglich:

(C) Michael Dammer, Haus-Knipp-Brücke, Duisburg

 Hier sehen wir den Zug im Oberhausener Gleisdreieck nahe dem Hauptbahnhof, nun nicht mehr sehr weit von seinem Ziel entfernt. Die berühmteste Sehenswürdigkeit, das Gasometer, liegt links im Hintergrund, daneben der Wasserturm.

(C) Andreas Eberhardt/MEH)

Und dann war es soweit: Der Zug kam am Museumsbahnsteig an der Kokerei Zollverein zum Stehen. Die Fahrgäste sind bereits zu den Führungen aufgebrochen, das Zugpersonal genießt ein wenig die "Ruhe nach dem Sturm".

(C) MEH, Kokerei-Bahnsteig Zollverein

Dort übernahmen die Guides des Museums fast alle unserer Fahrgäste, um ihnen mittels zweier Führungen die Besonderheiten der Kokerei oder der Kohleförderung und Aufbereitung näher zu bringen.

Unser Zug wurde in der Zwischenzeit für die Rückfahrt vorbereitet. Neben dem üblichen Lokumlauf war auch ein Auffrischen der Vorräte im Zug-Bistro nötig geworden, da einige Produkte sich besonders hoher Nachfrage erfreuten.

Hier sehen wir die 212 079 vor dem Gerüst der Schachtanlage Zollverein 1/2/8, dem ursprünglichen Kern von Zollverein:

 (C) MEH

Die Rückfahrt war weniger spektakulär: Nach dem Verlassen des Zollverein-Geländes ging es in flotter Fahrt ohne Halt über Oberhausen, Essen und Witten auf die Ausstiegsbahnhöfe zu. Ein letzter Höhepunkt war das Befahren des Wittener Ruhrviadukts, wo noch einmal ein weiter Ausblick in beiden Richtungen über das Ruhrtal möglich wurde.

(C) MEH

Der Rest war Routine: In Schwerte verließ uns eine erste größere Gruppe, weitere folgten in Dortmund und Kamen, bis wir auf den Zeigersprung pünktlich auf unserem Gleis 13 in Hamm ankamen. Während die Mannschaft hinter der Theke im Zug-Bistro strahlt und sich über eine erfolgreiche und auch recht umsatzstarke Fahrt freut ...,

 ... wurde der Zug zum Ranigerbahnhof umgesetzt, um von dort aus die Gleise der Museumseisenbahn Hamm bei der Ruhr-Lippe Gesellschaft zu erreichen. Eineinhalb Stunden nach der Ankunft ging dann nach den üblichen Abrüst- und Rangierarbeiten ein Tag zu Ende, der für die meisten Aktiven bereits um 6 Uhr, lange vor der Abfahrt, begonnen hatte.

Auf ein nächstes Mal im kommenden Jahr!

PS: Wir danken den externen Fotospendern, die diese abwechslungsreiche und anschauliche Bebilderung erst möglich gemacht haben.


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