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Aufarbeitung des Krokodils

Das "Krokodil" 194 158-2 hatte, als es in Hamm eintraf, noch eine Betriebserlaubnis bis zum Herbst 2021. Danach hätte eine neue bahnamtliche Abnahme erfolgen müssen.

Deshalb wurde überlegt, wie man die Lokomotive günstig herrichten und künftig auch nutzen konnte. Die Erlaubnis zu weiteren Einsätzen durch die Leihgeberin Barbara Brunne dazu hatten wir inzwischen erhalten. Außerdem hatte sie seit der letzten Hauptuntersuchung nur relativ wenige Kilometer gelaufen, so dass kein nennenswerter Verschleiß oder gar Schäden an Laufwerk und Bremsen zu erwarten waren.

Da im Jahr 2020 wegen der Corona-Problematik voerst keine Publikumsfahrten absehbar waren, begann nach Abschluss der Motorreparatur an der V200 die Werkstatt, die einzelnen Gewerke abzuarbeiten, die zur WIederinbetriebnahme erforderlich waren. Dabei wurde z.B. die Maschine von unseren Fachleuten elektrisch geprüft, um Defekte an der elektrischen Anlage ausschließen zu können. Hier sind schließlich am Fahrdraht 15.000 Volt unterwegs, die in der Lok soweit heruntergespannt werden, dass die Fahrmotoren effektiv mit ca. 50 bis 650 Volt betrieben werden. Das hat natürlich enorme Ströme zur Folge, die im Kurzschlussfall sogar Brände auslösen können. Natürlich wurden auch das Laufwerk geprüft, die Radsätze vermessen und die Bremsen neu eingestellt, einige Rostschäden beseitigt und vieles andere mehr bis hin zu so banalen Arbeiten wie eine Grundreinigung von Maschinenraum und Führerständen. Danach wurde die erste kleine Probefahrt unter unserer Regie in Anwesenheit ihrer Eigentümerin durchgeführt.

 

 

Im Frühjahr wurde dann der doch schon verblichene Lack durch eine Neulackierung ersetzt, wo sich unsere ABM-Kräfte sehr verdient gemacht haben. Die Bleche wurden angeschliffen, grundiert und dann mit der grüner Farbe nach dem richtigen RAL-Ton wieder lackiert. Dabei wurden auch der Rahmen, das Dach und die Stromabnehmer nicht vergessen, die seitdem wieder leuchtend rot erscheinen.

Ein wenig Bürokratie war zwischenzeitlich zu erledigen, da wir z.B. die sog. Halterschaft, also die betriebliche Verantwortung, für die Lok übernehmen mussten oder den Stromzähler auf der Lok, der über Funk den verbrauchten Strom an den Netzbetreiber meldet, auf die Museumeisenbahn ummelden.

Weitere "Kleinigkeiten" wie die Aufrüstung der Funkanlage auf einen neueren technischen Standard, die Prüfung der Zugbeeinflussung, der Tausch der Achslageröle und vieles mehr wurden abgearbeitet, bis Ende Mai auch die neuen Beschriftungen und das neue Halterkennzeichen angebracht werden konnten.

 So heißt sie nun bahnamtlich und europaweit eindeutig identifizierbar.

Danach startete eine offizielle Werkstattprobefahrt durch das Ruhrgebiet, hier bei einem Aufenthalt im Bf. Bochum Nord, wo 194 158-2 in frischer Farbe leuchtend in der Mittagssonne steht. Selbst Kleinigkeiten wie die gelben Warnecken an den Vorbauklappen wurden nicht vergessen, ebenso der weiße Längsstreifen, den in den 70er Jahren viele 194 der Bundesbahn schmückten.

 

 

Die Lok verhielt sich einwandfrei, so dass die Fahrt störungsfrei am frühen Nachmittag im Hammer Rangierbahnhof wieder beendet werden konnte. Lediglich ein kleines elektrisches Problem musste im Nachgang noch beseitigt werden. Danach erhielt sie den 01.06.2021 als offizielles Abnahmedatum und darf jetzt mindestens sechs Jahre wieder auf Deutschlands Gleisen fahren. Im Rahmen der Möglichkeiten wird sie dann auch vor dem Museumszug der Museumseisenbahn Hamm zu sehen sein und unsere beiden Dieselloks 212 079 und V 200 033 auf den weiteren Strecken unterstützen.


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